Helsinki - Der Mensch im Mittelpunkt einer Stadt
Helsinki „Finnlands Fenster in die Welt“. Die Metropole versprüht mit ihrem 100 km langen Küstengebiet und den 300 Inseln ein maritimes Flair und bietet gleichzeitig eine hohe Lebensqualität. Helsinki als moderne Stadt und Gartenstadt in einem ist eng mit dem Meer verbunden. Konsequente Umgestaltungen struktureller und sozialer Art machen diese Metropole zu einer äußerst dynamischen Stadt. Stadtplanung ist in der finnischen Hauptstadt von großer Bedeutung, und bei der Entstehung neuer Stadtteile taucht ein Begriff immer wieder auf: Umnutzung.
Treffpunkt von Ost und West
Der Standort Helsinkis, fast vollständig vom Meer umgeben, zeichnete sich als äußerst vorteilhaft für die Stadt ab. Sowohl russische als auch europäische Baustile treffen in Helsinki aufeinander und vereinen sich auf einzigartige Weise.
Stadt unter der Stadt - Earthscraper statt Hochhäuser
Die weltweite Urbanisierung schreitet voran: Im Jahr 2050 werden vermutlich zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten wohnen. Städteplaner beschäftigen sich deshalb vor allem mit Themen wie Mobilität, Umweltaspekten und Platzmangel. Eine spannende Vision verspricht Abhilfe, die in Helsinki über die Phase der Vision bereits hinaus ist: Statt weiterhin in die Höhe zu bauen und sich immer weiter auszudehnen, wird in Helsinki bereits unterirdische Architektur realisiert. Mehr als 400 Gebäude entstanden auf einer zweiten Ebene: Fußgängerstreifen verbinden Shoppingcenter, Lagerhallen, ein Rechenzentrum, eine Kirche und das größte unterirdische Schwimmbad weltweit. Der Masterplan hierfür wurde bereits 2011 mit einem angenehmen Nebeneffekt entworfen: Kälte und Dunkelheit des nordischen Winters lassen sich unter der Erde gut aushalten. Auch wenn die Realisierung der unterirdischen Architektur noch kostenintensiv erscheinen mag, wird die Urbanisierung diese Idee weiter beflügeln und neue Chancen für ein Leben in einer Stadt unter der Stadt eröffnen.
Bescheiden und uneitel
In der Kunst- und Designszene spiegelt sich das Unkomplizierte der Einwohner Helsinkis. Die Metropole zeigt sich uneitel und bescheiden; außerdem besticht sie durch die Nähe zur Natur, die zurückhaltende Mentalität der dort lebenden Menschen, das entspannte Leben sowie durch die moderne Architektur und die für finnisches Design bekannten klaren Linien.
Aufeinandertreffen von Tradition und Funktion
Bunte Holzhäuser mit weiß gestrichenen Fensterrahmen: So präsentiert sich Suomi, Finnland, das Land der tausend Seen. Alte Gebäude oder einen historischen Stadtkern mit mittelalterlichen Häusern sucht man in Helsinki vergebens. Die Stadt zeigt sich modern: Nur 13 Prozent der Bauten Finnlands sind älter als 100 Jahre, und dennoch hat die finnische Architektur eine große Tradition. Die architektonischen Werke von Alvar Aalto, Eero Saarinen oder Viljo Revell sind Ausdruck für das finnische Streben nach Autonomie.
Mit der Unabhängigkeit Finnlands im Jahr 1917 suchte das Land nach einer Gegenrichtung zum verspielten Jugendstil. Der Weg führte weg von der Ornamentik und hin zu einer strengeren Formensprache. Das neue nordische Design des Wegbereiters Alvar Aalto präsentierte die Linien der Seen- und Waldlandschaft Finnlands in einer Architektur der Kurven, Wellen und Formen. Es geht um Architektur, die der Gesellschaft dient. Zur Funktion eines Gebäudes gehört das Erzeugen des Wohlfühlaspekts für Bewohner und Nutzer. Die aufstrebende Generation junger Architekten will diesen Weg heute weitergehen.
Auf den Spuren von Alvar Aalto
Der Pionier der finnischen Architektur, Alvar Aalto, war nicht nur Architekt, sondern auch Stadtplaner und Möbeldesigner. Die Exkursion beinhaltet einen Besuch der Villa und des Ateliers dieser Designlegende. Bekannt durch seine besonderen Konzeptionen im Bereich des organischen Bauens wird er in vielen Ländern Skandinaviens als „Vater des Modernismus“ angesehen. Im Sinne der organischen Architektur strebte er nach einer engen Verbindung von Gebäuden und Landschaft.
Umnutzung
Viele der ehemaligen Hafen- und Industrieflächen wurden inzwischen in attraktive Wohn- und Erholungsgebiete verwandelt. In Helsinki gibt es trotz zunehmender Verdichtung und Umnutzung der letzten drei Jahrzehnte sehr viele Waldflächen und Parks. Das Stadtgebiet Kruunuvuorenranta, einst industriell genutzt mit großen Ölspeichern im Hafenbereich, zählt dabei zu den wichtigsten neu entwickelten Gebieten. Inzwischen erinnert nichts mehr an diese Vergangenheit: Wasser in Verbindung mit der zauberhaften Natur der Insellandschaft prägt heute Kruunuvuorenranta. Umnutzung findet sich auch im Hafen von Vuosaari, 14 Kilometer östlich des Zentrums. Der Hafen ist heute eine der größten zusammenhängenden Siedlungsflächen seit 100 Jahren.
Zwei Drittel des Baulandes besitzt die Stadt Helsinki selbst und dem Staat gehören dazu noch 14 Prozent. Das bedeutet, dass über 80 Prozent des Grundbesitzes in öffentlicher Hand ist. Anders als in den meisten Städten Europas, in denen Investoren die Stadtplanung maßgeblich mitbestimmen, beschließt Helsinki Bauprojekte im Stadtplanungsamt. Erst danach werden diese von privaten Investoren umgesetzt. Architekturwettbewerbe spielen dabei eine sehr große Rolle: Nahezu jedes wichtige Bauwerk in Finnland ist das Ergebnis eines Wettbewerbs. Neue Denkansätze bei städtebaulichen Visionen werden auf diese Weise begünstigt.
Helsinkis Vorreiterrolle für europäische Metropolen
Die Stadt strebt danach, bis zum Jahr 2050 vollständige Klimaneutralität zu erreichen. Zurzeit sind 15 größere Stadtentwicklungsprojekte in Planung, wobei sich die meisten Stadtentwicklungsgebiete in Helsinki auf Brachflächen befinden. Bei der Umsetzung der Planungen stehen hohe Lebens- und Umweltqualität an vorderster Stelle. Zudem sind schwimmende Apartments geplant in denen Studenten, Senioren und Familien gleichermaßen gemeinsam leben werden.
Der Mensch im Mittelpunkt der Stadtplanung
Für die Städte der nächsten Jahrzehnte ist es notwendig, die Zersiedelung der Kernstädte aufzuhalten. Nur eine effiziente Stadtplanung kann den urbanen Wandel in Europa bewältigen und Helsinki zu einer räumlich und sozial ausgewogenen Metropole machen. Helsinki ist somit gefordert, an ihren Visionen in der Stadtplanung festzuhalten und weiterzuarbeiten, um die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern und weiterhin die Vorzüge als nordeuropäische Wohlfahrtsstadt zu behalten. Schon jetzt hat Helsinki Visionen umgesetzt und Großes in der Stadtplanung geleistet, um den Einwohnern ein angenehmes Lebensgefühl zu bieten. Andere europäische Metropolen können viel von der finnischen Hauptstadt lernen. Wer möchte sich da nicht selbst ein Bild von dieser großartigen Stadt machen!
Reisekosten
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Mitglieder des Fachvereins a&k
CHF 1.490.- pro Person im Doppelzimmer
CHF 200.- pro Person Einzelzimmerzuschlag -
Nichtmitglieder des Fachvereins a&k
CHF 100,- Zuschlag für Nichtmitglieder des SIA Fachvereins a&k -
Der jährliche Mitgliederbeitrag bei a&k, beträgt CHF 80,- für Mitgliederdes sia und CHF 90,- für Nichtmitglieder des sia.
Anmeldung sind jederzeit unter Beitrittsgesuch möglich.
Enthaltene Leistungen
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Hin-und Rückflug ab Zürich
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3 x Übernachtungen in Mittelklassehotels
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3 x Frühstücksbuffet
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1 x Gemeinsames Abendessen
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Koordination vor Ort durch Dipl. -Ing. Architektin Stephanie Dilpert-Röbig
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Fachvorträge und Führungen durch Architekten, Stadtplaner und Bauhistoriker
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Eintrittsgelder & Organisation aller Innenbesichtigungen
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Transport vor Ort mit dem Bus oder öffentlichen Verkehrsmitteln
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Exkursionshandbuch
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Reisepreissicherungsschein
Nicht enthalten
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Nicht aufgeführte Essen und Getränke
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Ausgaben des persönlichen Bedarfs
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Reiserücktrittversicherung
Anmeldung
Stephanie Dilpert-Röbig
Tel.: +49 (0) 176 631 330 65
unter: info@architectours.org